Chronik


Ehrenurkunde

100 Jahre TSV Germania Hersel

Fußball spielen bis der Rhein kommt

Von Margret Klose, 13.05.10, 07:03h

Stolz sind die Männer und Frauen des Turn- und Sportvereins Germania Hersel auf ihren Verein und seine nun 100 Jahre lange Geschichte. Ganz Hersel und Umgebung ist eingeladen, um am kommenden Wochenende das große Jubiläum mit zu feiern.

Wie ein frisch gepflügter Acker sah der Herseler Sportplatz nach dem Hochwasser von 1992 aus. (Repro:Klose)

BORNHEIM-HERSEL - Stolz sind die Männer und Frauen des Turn- und Sportvereins Germania Hersel auf ihren Verein und seine nun 100 Jahre lange Geschichte. Ganz Hersel und Umgebung ist eingeladen, um am kommenden Wochenende das große Jubiläum mit zu feiern.

Alles begann im Jahre 1910, als sich - alten Aufzeichnungen zufolge - 13 junge Männer zusammentaten, um gemeinsam Fußball zu spielen, und den Verein aus der Taufe hoben. Und wahrscheinlich war schon ihr erstes Spielfeld die Herseler Rheinwiese, genau dort, wo heute der inzwischen deutlich „altersschwache" Aschenplatz liegt. Dabei waren die Spielbedingungen früher nicht nur wegen der buckeligen Wiese noch schlechter als heute: „Viele Jahre lang führte der Leinpfad quer durch unsere Fußballfelder, und immer, wenn Fußgänger den Weg entlang spazierten, musste das Spiel unterbrochen werden", erzählt Vereinsvorsitzender Günter Dumjahn. Noch schlimmer als die Spaziergänger seien viele Hunde gewesen, die keine Gelegenheit ausließen, den Fußbällen hinterherzusprinten.

Wie ein Segen muss den „Germanen" damals der Bau des Fußballplatzes zum Ende der 1940er Jahre vorgekommen sein, als der Leinpfad endlich ausgelagert wurde. Doch nicht jeder Eindringling ließ sich durch den Bau des Sportplatzes aufhalten. Regelmäßig kroch nämlich auch der Rhein aus seinem Bett und machte sich zuallererst auf dem Herseler Sportplatz breit. Gut erinnert sich Ehrenvorsitzender Günter Montag noch an das Hochwasser 1993, als er in der Germanen-Arena Kajak-Boote sichtete, die um die bis zur oberen Querlatte im Rhein untergegangen Tore paddelten. „Seit rund einem halben Jahrhundert bemühen sich die Vorstände der Germania deswegen um eine neue Platzanlage", so Montag. Abgesehen von den regelmäßigen Überflutungen und den damit verbundenen Instandsetzungskosten erweist sich die Nähe zum Rhein aber noch aus einem anderen Grund als teuer.

„Jährlich spült uns der Rhein rund 200 Lederfußbälle weg", schmunzelt Dumjahn. Dabei seien es häufig die Gäste der Germania, die die Fußbälle bei besonders impulsiven Begegnungen hoch über den Ballfang hinweg in den Rheinstrom schießen. „Früher haben wir noch versucht, die Fußbälle zu retten und für die Spiele mitunter sogar Balljungen mit Kescher ans Ufer gestellt", erzählt Dumjahn. Doch die Strömung im Herseler Werth sei groß, jeder Versuch, nach den Bällen zu fischen, sei eigentlich viel zu gefährlich.

Seit 2002 ist Dumjahn Vorsitzender der Germania. Auch ohne neuen Platz hat er durch die intensive Jugendarbeit dem Verein ein neues Gesicht gegeben. Von den 318 Mitgliedern sind inzwischen alleine 180 Kinder und Jugendliche in neun Mannschaften aktiv. Und auch wenn die Germania noch keine eigene Mädchenfußballmannschaft hat, so hat sie sich, was die Förderung von Mädchen im Fußballspiel betrifft, bereits einen großen Namen geschaffen. Beispielsweise Célia Okoyino da Mbabi: Sie begann 1997 ihre Fußballkarriere in Hersel, beim TuS Germania, wo sie, so wie die Mädchen heute, zusammen mit den Jungen in den Mannschaften kickte. Heute schießt die junge Frau die Tore für die Nationalmannschaft der Frauen und in der Bundesliga für den SC 07 Bad Neuenahr. Aber nicht nur auf dem Spielfeld sind die Mädchen aktiv. Annähernd ein Dutzend Spielerfrauen haben sich 2007 zusammengeschlossen und das jüngste Kind der Germania aus der Taufe gehoben: die Tanzgruppe der „Mädels vom Rhing".

Kölnische Rundschau 17.05.10


TuS Germania Hersel feiert 100. Geburtstag

Von Frank Engel-Strebel

Bornheim-Hersel. "Wenn ein Verein 100 Jahre alt wird, dann ist das ein besonderes Ereignis, das es zu feiern gilt", betonte Frank W. Krüger, Bornheimer Vize-Bürgermeister und Herseler Ortsvorsteher in seinem Grußwort zum 100-jährigen Bestehen des TuS Germania Hersel.

Heute: Die Jubilare mit den Ehrengästen im Festzelt auf dem Sportplatz. Foto: Wolfgang Henry

Damals: Die B-Jugend hat sich 1950 zum Gruppenbild aufgestellt. Foto: Wolfgang Henry

Und die Herseler ließen sich nicht lange bitten und feierten ihren Verein vier Tage lang mit einem abwechslungsreichen Programm im Festzelt und auf dem Sportplatzgelände.

Begonnen hatte alles 1910, als sich 13 Sportsfreunde zusammenfanden und den Turn- und Sportverein gründeten.

"Ihre ganze Arbeit richtete sich nach dem Grundsatz, aus den jungen Männern, die in ihren Reihen standen, tüchtige, lebensfrohe und gesunde Menschen zu machen", sagte Günther Montag.

Der Ehrenvorsitzende und 1. Vorsitzende von 1986 bis 1992 hat die Vereinschronik verfasst und kennt sich somit bestens aus.

Frauen blieben damals außen vor - ihnen war das Fußballspielen verboten. Die Wirren des Ersten Weltkrieges sorgten für eine Zäsur, die Männer mussten an die Front, so dass der Verein erst 1919 seine seine Arbeit wieder aufnahm.

Erst 1944 wurde der Spielbetrieb eingestellt. Trotz aller Entbehrungen nach Ende des Zweiten Weltkrieges formierte sich der Verein wieder am 7. September 1945. "Es begann eine Epoche härtester und zähester Arbeit.

Es gab keine Bälle, keine Fußballschuhe, keine vernünftigen Trikots", heißt es in der Chronik. Die Sportler aber ließen sich nicht entmutigen.

1954 ging ein langgehegter Wunsch in Erfüllung: Der Fußballverein Mittelrhein baute an der damaligen Rheinstraße ein Jugend- und Sportheim. Jahrzehnte später, 1982, wurde die Flutlichtanlage errichtet.

Der größte Feind der Herseler Sportler ist seit jeher der Rhein. "In manchen Jahren hatten wir zwei bis drei Mal pro Jahr Hochwasser. Dann mussten wir auf die Plätze in anderen Ortschaften ausweichen", blickte der Ehrenvorsitzende Montag zurück.

Hinzu kam, dass sich die Herseler Kicker immer ein wenig wie die "Stiefkinder Bornheims" fühlten. Seit fast 60 Jahren bemühen sich die Vorstände vergeblich um eine neue Platzanlage.

Besonders stolz ist der Traditionsverein auf Célia Okoyino da Mbabi. Die deutsche Nationalspielerin begann ihre Karriere im Alter von fünf Jahren beim TuS Germania Hersel. Ihr älterer Bruder hatte sie mit zum Training genommen.

Über die Stationen SC Widdig, TuS Pützchen 05 und FC St. Augustin kam sie 2004 zum SC 07 Bad Neuenahr, wo sie auf Anhieb Stammspielerin wurde. 2009 holte die 21-Jährige mit dem Nationalteam den EM-Titel in Finnland, ein Jahr zuvor sicherte sie sich die olympische Bronzemedaille.

Da Mbabi gab am Sonntagmittag fleißig Autogramme für ihre Fans. Der Verein zählt heute rund 400 Mitglieder, 180 davon sind in der Jugendabteilung aktiv. Einen besonderen Dank sprach Montag den "Mädels vom Rhing" aus, einer 2007 ins Leben gerufenen Tanzgruppe aus Spielerfrauen.

Sie waren maßgeblich an der Organisation des Festes beteiligt. Und das konnte sich sehen lassen. Parallel zu den Jubiläumsfeierlichkeiten organisierte der Verein auch die Frühjahrskirmes am Sportplatz.

Begeistert von der großen Resonanz inklusive des verregneten Vatertagsfrühschoppen am Donnerstag zeigten sich der Vorsitzende Günter Dumjahn und sein Vize Arnfried Wiegand.Beim Festkommers am Freitagabend ehrte Günther Montag zahlreiche langjährige Mitglieder.

Ganz besonders würdigte er Heinrich Jungheim (83), Matthias Riffeler (86), Willi Pütz (82), Heinz Wildenberg (82) und Christian Gehlen (80).

Sie alle halten dem TuS seit 70 Jahren die Treue. Zu den Gratulanten gehörten unter anderem Bürgermeister Wolfgang Henseler und der Kreisvorsitzende Armin Ebner.

Die Schlager-Interpreten Libero 5 und Anna-Maria Zimmermann heizten am Samstagabend im Festzelt ein. Am Sonntag gab es ein buntes Programm für die ganze Familie.

Artikel vom 17.05.2010 General Anzeiiger Bonn



Jubilaums Fest 100 Jahre Tus Germania Hersel





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